9. Band III Block ‘I‘ Inhalt
Allein mit den elf treuen seiner Apostel beim Abendmahl im gewissen Obersaal zu Jerusalem vermittelt der scheidende Herr Jesus Christus noch nützlichen und tröstlichen Aufschluß. Bei dieser Gelegenheit verheißt er ihnen, nach seinem Weggang den „Geist der Wahrheit“ – den heiligen Geist – als Helfer zu senden, der sie alle Dinge lehren und sie an alle Dinge erinnern soll, die er ihnen zuvor gesagt hat. Dieser soll dann „immerfort“ bei ihnen bleiben ( Joh. 14:16, 17, 26 ).
Geht man davon aus, daß der heilige Geist – der Geist der Wahrheit – nicht lediglich für diese elf Personen und deren sehr begrenzte Lebenszeit als Helfer vorgesehen war und wirken sollte, wäre es von Interesse und nützlich und geradezu notwendig, zu wissen, bei welchen Personen und in welcher Weise dieser „Geist der Wahrheit“ heute vorhanden und wirksam ist! Andernfalls nämlich könnte man leicht Gefahr laufen, “als solche erfunden zu werden, die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen“ und dem heiligen Geist widerstehen ( Apg. 5:39; 7:51-53 )! Ein entsprechender Vorwurf war an die Führerschaft der Juden zur Zeit Christi gerichtet und sollte heutigen Religions-Führern – aber auch deren Anhängern – zur Warnung dienen, um die bekannten Fehler dieser Eiferer für Gott nicht zu wiederholen!
Der „Geist der Wahrheit“ geht seinen eigenen Weg. Er vermischt sich nicht mit Trug und kehrt nicht beim Stolz ein. Wahrhaftigkeit und Demut sind Eigenschaften, welche er bei einer Person bevorzugt! ’Prominenz’ bei Menschen kann ihm nicht imponieren! „Was bei den Menschen hoch ist“, zählt nicht für ihn!
Wenn in einer der Schriften der Wachtturm-Gesellschaft kürzlich dazu aufgefordert wurde, auf die Hand Jehova’s zu achten, so kann dies nur bedeuten, den Weg und die Wirksamkeit des Geistes der Wahrheit zu erkennen zu suchen und seine eigene Denk- und Handlungsweise sorgsam damit in Übereinstimmung zu bringen und alsdann zu bewahren. Daß die Wachtturm-Gesellschaft dies allerdings anders verstanden haben will – nämlich als bereitwillige Unterwerfung unter ihre eigene Regie – ist angesichts ihres Selbstverständnisses nicht verwunderlich.
Der Wahrheitssucher sollte nicht allzu überrascht sein, wenn er eines Tages gewahr wird, daß der Geist der Wahrheit nicht zwingend die aus menschlicher Sicht prädestinierten Wege nimmt!